Neben den schönen Dingen, die zu Planen und zu Organisieren sind, muss man sich leider auch die ein oder andere nicht ganz so angenehme Frage stellen. Wie reagieren Freunde und Familie auf unsere Pläne? Was machen wir in der Zeit mit unserer Wohnung und den beiden Autos? Wohin mit den ganzen Klamotten und Möbeln?
Relativ schnell wurde Nik und mir klar, dass wir uns von allem trennen wollen, das wir nicht unbedingt behalten müssen und für die Reise brauchen: Wir haben also unsere Wohnung gekündigt und die Autos verkauft. Und um die Urlaubskasse aufzubessern, haben wir uns zudem von einigen Wertsachen getrennt. Mir ist vor allem der Verkauf der Autos und die Auflösung der Wohnung am Anfang sehr schwer gefallen, da es mein erstes eigenes Auto war und unsere erste gemeinsame Wohnung, in der wir uns eigentlich sehr sehr wohl gefühlt haben. Aber das haben wir alles in Kauf genommen, um von unterwegs einfach so wenig Angelegenheiten wie möglich in der Heimat zu haben. Da wir nach unserer Rückkehr in einigen Monaten jedoch nicht wieder bei Null anfangen wollen, haben wir uns dazu entschieden die meisten Möbel zu behalten und einzulagern.
Vor so einer Reise müssen zudem einige offizielle Angelegenheit und Maßnahmen organisiert und getroffen werden. Beispielsweise die Anschaffung des gesamten Equipments oder Reiseimpfungen, die weit im Voraus geplant werden müssen. Hier war es äußerst vorteilhaft, dass wir uns um diese Dinge bereits mehr als ein halbes Jahr vorher gekümmert haben. Hinzu kommt die Organisation von Einreiseerlaubnissen für die einzelnen Zielländer. Das Visum für ein halbes Jahr Kanada haben wir beispielsweise ganz einfach Online auf der Homepage der kanadischen Botschaft „bestellt“ – völlig problemlos. Das Visum für die USA erforderte jedoch weitaus größeren Aufwand. Zu Beginn musste ein Onlineformular ausgefüllt werden, was mit Sicherheit 45 Minuten in Anspruch genommen hat. Zudem erforderte dieses Formular die Angabe einer Kontaktperson in den USA, mit Name, Adresse und Telefonnummer. Glücklicherweise hatte Nik noch Freunde aus Zeiten seines USA-Studiums vor einigen Jahren in Amerika, womit wir auch diese Hürde meistern konnten. Darauf folgte die Buchung eines Termins in der Amerikanischen Botschaft.
Das eigentliche Interview dort vor Ort verlief eigentlich ziemlich unspektakulär – Wieso, Weshalb, Warum will man in die USA? Wie lange wollen sie bleiben? Sind sie Kriminell und wie viele Straftaten haben sie schon begangen? All solche fragen die man beantworten muss, um an das Visa zu kommen. Nach einem Gespräch von ca. 5-10 Minuten mit dem amerikanischen Beamten war es dann geschafft. Er wünschte uns viel Spaß und eine gute Reise und wenige Tage später kam der Reisepass mit dem eingeklebten Visum per Post zurück. – ein tolles Gefühl!
Kurz vor der Reise wurde es dann noch einmal stressig. Einige Erledigungen, wie beispielsweise das Zusammenstellen einer kleinen Reiseapotheke, wurden bis auf die letzte verbleibende Woche hinausgezögert, Freunde und Familie wollten zum Abschied besucht werden und der Rucksack musste auch endlich final zusammengepackt werden. Was weitaus mehr zeit in Anspruch nahm als gedacht. Was wird wirklich alles gebraucht, was ist vielleicht überflüssig? Und immer wieder diese Frage: „Haben wir jetzt alles?“ Sich auf die richtige Hand voll Klamotten und den ausreichenden Umfang der Ausrüstung festlegen zu müssen, erwies sich zwischenzeitlich als deprimierend. Der Rucksack schien weniger Platz zu bieten als gehofft…
Kurzum gaben wir uns irgendwann mit der Auswahl zufrieden, in der Hoffnung, dass sich beim Vermissen einiger Dinge diese einfach in Kanada besorgen lassen würden.