Ich weiß, es waren einige Tage, die wir jetzt nichts von uns hören lassen haben. Aber das lag zum großen Teil am schlechten Internetzugang den wir hier haben. Leider ist es uns nur noch möglich über das freie W-Lan von McDonald’s, Starbucks oder ähnlichen Geschäften online zu gehen. Aber wir versuchen das regelmäßig zu schaffen um euch auf dem Laufenden zu halten!
Wir haben also endlich unseren Van. So, und was jetzt? So schnell wie möglich ausbauen und dann endlich in die Natur und raus aus der Stadt. Wenn man das ganze professionell angehen wollen würde, dann hätten wir uns erstmal einen genauen Plan gemacht, wie wir uns das ganze Vorstellen und was wir alles dafür brauchen. Und vor allem welche Werkzeuge benötigt werden. Wir sind das ganze Thema aber etwas blauäugiger angegangen und haben uns Schritt für Schritt überlegt wie wir das ganze auf die Beine stellen.
Also zuerst einmal wollen wir nicht frieren – also muss der nackte Van auf jedenfall etwas isoliert werden. Also sind wir rein in den Baumarkt und haben grob überschlagen wie viel Material wir brauchen und sind dann mit der Dämmwolle unterm Arm und einer extra großen Rolle Panzertape zurück zum Van. Zum Glück hatten wir vor der Reise von unseren Freunden ein SOS-Notfallset geschenkt bekommen, in der sich eine kleine Fingersäge befand. Diese hat sich als hervorragendes Werkzeug zum Zerteilen der Dämmwolle entpuppt – ein tolles Geschenk. Nachdem wir den ganzen Van nach einigen Stunden auf dem Baumarktparkplatz mit Dämmwolle verkleidet hatten, haben wir am nächsten Tag dünne Holzlatten vor die Isolierung angebracht an denen wir später die Verkleidung anschrauben können. Nun warf sich die Frage auf: Wie gestalten wir die Decke und die Wandverkleidung?
Bei der Decke haben wir es uns einfach gemacht und ein großes Leinentuch gekauft. Dieses haben wir mit Bindfäden an die Holzlatten an der Decke befestigt, was zwar anstrengender als erwartet war aber unsere Erwartungen übertroffen hat. Alles andere hätte wahrscheinlich auch zu viel Zeit gekostet und wäre bestimmt um einiges anstrengender gewesen. Der Fußboden war danach auch recht schnell mit einer Isolierung ausgelegt und jetzt fehlten nur noch die Wände.
Die Wandverkleidung wollten wir gerne in Holzoptik haben. Und im Baumarkt gab es dazu auch gleich schöne große, in Holzoptik bedruckte, Spanplatten, die uns auf anhieb super gefallen haben. Nachdem wir aber den Van vermessen hatten, mussten wir feststellen, dass sie von der Größe leider überhaupt nicht passend waren. Glücklicherweise haben wir dann relativ schnell ein schönes Laminat gefunden, das wir an die Wände schrauben würden. Die Entscheidung zur Span-Alternative war schnell getroffen und nach zwei weiteren Tagen war auch endlich das Laminat an den Wänden – eine schweißtreibende Arbeit!! Mit der Leinendecke am Dach und dem Laminat an den Wänden sah das ganze auch schon gleich sehr viel wohnlicher und gemütlich aus. So langsam bekamen wir ein Bild davon, wie unser Van am Ende aussehen könnte.
Am Abend sind wir noch in den Baumarkt gefahren, ungefähr der sechste oder siebte Besuch dort, und haben einige Holzlatten für unser Bett, einen Teppich und vier kleine Ikea-Tische gekauft. Am nächsten morgen ging es früh morgens direkt mit dem Bettbau weiter. Die vier kleinen Tische haben wir als Füße bzw. Grundgerüst für das Bett herangenommen und darauf die Holzlatten gehämmert. Das ging glücklicherweise recht schnell und nach einem halben Tag hatten wir auch schon unser neues Bettgestell im Van stehen.
Daraufhin folgte endlich die langersehnte und ausgiebige Shopping-Tour bei Ikea. Hier gab es all das, was uns noch so an Kleinigkeiten fehlte. Insbesondere Bettwäsche, Kissen, Vorhänge und einiges mehr – ihr wisst ja wie das bei Ikea ist. Da will man nur mal kurz rein und schwupp sind zwei/drei Stunden um.
Wir hatten anschließen also alles was man so zum „leben“ in einem Van braucht – außer eine Matratze.
Da wir allerdings keine normalen Bettmaße haben, wollten wir uns eine Matratze aus Schaumstoff selber zusammen „basteln“. Da sich das allerdings als ziemlich teuer herausgestellt hat und wir mit einem Matratzenkauf deutlich günstiger bei weg kommen würden, führte uns das Schicksal mal wieder zu Ikea. Denn da gab es, wie wir von unserem letzten Besuch wussten, eine passende, stark reduzierte Matratze. Angekommen bei Ikea sind wir direkt in die Ecke mit der reduzierten Ware, wo uns doch tatsächlich ein Mann mit der von uns auserwählten Matratze entgegen kommt. Ein schlechter Scherz? So viel Pech kann man doch garnicht haben. Doch einmal mehr wendete sich das Glück einige Minuten später auf unsere Seite. Der Mann hatte sich anscheint umentschieden und die Matratze einfach mitten in der großen Lagerhalle auf seinem Wagen liegengelassen. Unsere Freude war grenzenlos – was für ein Schnapper!
Das Ergebnis nach 6 Tagen Arbeit mit nur einem Taschenmesser, einem Hammer und einem Schraubenzieher kann sich unserer Meinung nach ganz gut sehen lassen. Jetzt kann die Reise endlich richtig losgehen!!